... Sport

 

taiiku“ Leibeserziehung

 

Entgegen allen Beteuerungen zum Gegenteil ist Aikidō natürlich zuerst einmal Sport, d.h. laut Duden (2001) eine „aus Freude an Bewegung u. Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung“. Der Brockhaus Sport (2007) bringt es noch schöner auf den Punkt: Sport ist die „ Sammelbezeichnung für die an spielerischer Selbstentfaltung sowie am Leistungsstreben ausgerichteten vielgestaltigen Formen körperlicher Betätigung, die sowohl der geistigen und körperlichen Beweglichkeit als auch dem allgemeinen Wohlbefinden dienen sollen.“

Dementsprechend besteht der Großteil eines Aikidō-Trainings in „zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübter körperlicher Betätigung“. Oder anders: Ein typisches Training besteht hauptsächlich aus aktiver, dynamischer Bewegung, aus physiologischer, motorischer Aktivität. Egal, welche Ziele man im Aikidō verfolgt, kann man diese nur über regelmäßiges, intensives Training erreichen. Hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes: Ohne Schweiß, kein Preis! Dass im Aikidō keine Wettkämpfe ausgetragen werden, macht es sogar zum Breitensport im besten Sinne.

(Obwohl hier nicht unterschlagen werden soll, dass es auch Stilrichtungen gibt, die Wettkämpfe austragen, Tomiki-Aikidō die berühmteste davon.)

 

bujutsu“ martialische Techniken

 

Als ein System von Kampftechniken hat Aikidō durchaus auch den Anspruch, kämpfen zu lehren. Während man beim Training zwar miteinander arbeitet und sich gegenseitig hilft zu üben, wird hier doch in einer kontrollierten Umgebung ein zwischenmenschlicher Konflikt simuliert. Es wird sowohl gegen eigene Faulheit und Unvermögen gekämpft, als auch gegen einen „Angreifer“. Um das zu gewährleisten, bedarf es einer guten Balance aus Widerstand und Kooperation. Leistet der „Angreifer“ keinen (gut ausgewogenen) Widerstand, ist der Übende nicht in der Lage zu bestimmen, ob seine Technik funktioniert oder nicht. Darüberhinaus wird man nie das technische Vermögen erlangen, auch gegen echten Widerstand zu bestehen. Trotz aller Kooperation im Training ist Aikidō kein Tanzen!

(Autor: Max Seinsch)

 

 

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